Mit Verwunderung nehmen wir Thüringer Eltern zur Kenntnis, dass das im Wahlkampf versprochene und im Koalitionsvertrag der Regierungskoalition festgeschriebene Gebührenfreie ERSTE Kita-Jahr nun doch laut Dirk Adams, immerhin Fraktionsvorsitzender der Grünen Landtagsfraktion, auf der Streichliste stehen soll.
Im Koalitionsvertrag steht weiterhin, dass sich die Regierungskoalition mit der Landeselternvertretung (neben anderen) zum Gebührenfreien Kita-Jahr und der zielgenaueren Finanzierung der Thüringer Kindertagesstätten abstimmen wird. Ein derartiger Dialog hat bis zum heutigen Tag nicht stattgefunden.
Grundsätzlich muss selbstverständlich darüber diskutiert werden, welche Maßnahmen in der frühkindlichen Bildung Priorität haben sollten, aber dann sollte man sich doch nicht auf gefährliches Halbwissen, sondern Fakten beziehen. „Dirk Adams täte gut daran, sich mit Astrid Rothe-Beinlich aus der eigenen Fraktion auszutauschen. Diese hätte ihm sicher sagen können, dass in Thüringen nur etwa die Hälfte der Kindertagesstätten in kommunaler Trägerschaft betrieben werden.“ ärgert sich Sandy Kirchner als Vorsitzende der Thüringer Landeselternvertretung. Wenn Adams Idee ist, den Kommunen beim Finanzieren der Kindertagesstätten unter die Arme zu greifen, dann sollte er die Kita-Finanzierung anpacken und die Übernahme der Personalkosten direkt über das Land und nicht über den Kommunalen Finanzausgleich regeln.
Auch eine Unterstützung unserer gemeinsamen Forderung mit der Bundeselternvertretung der Kinder in Kindertagesstätten und Kindertagespflege zu einem zweiten Verhandlungstisch zur Neugestaltung der Bund-Länder-Kommunen-Finanzbeziehungen in Sachen Kita, wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung. Ein schlichtes Einkassieren der Wahlversprechen zerstört aus unserer Sicht ausschließlich das Vertrauen in die Politik.