Fachtagung „Billige Kitas mit bester Qualität?“ am 8. Februar 2014, FH Erfurt
Workshop 6: Wozu ausgebildete Fachkräfte in Kitas und warum so viele? – Wo klemmt es?
Moderation: Petra Rechenbach, Birgit Lehmann
Protokoll: Peter Häusler
Teilnehmerkreis:
- Hauptsächlich Fachkräfte
- Eine Mutter
- Kein Kommunalpolitiker
Die Ergebnisse:
Thüringer Bildungsplan:
- Kernpunkt des TBP (Blick vom Kind aus) ist noch immer nicht überall angekommen.
- Bisweilen gibt es auch Umsetzungsprobleme, die mit Personalmangel zu tun haben (siehe unten).
- TBP in den Schulen deutlich weniger angekommen, als in den Kitas.
Ausbildung:
- Die Fachschulausbildung ist optimierungsfähig
– Es gibt Praktikantinnen aus FS, die noch nie etwas vom TBP gehört haben
– Es gibt freie Schulen, die jeden Schüler durchziehen
– Haltung zum Kind spiegelt sich in den Zeugnissen nicht wieder
– Fall: Beurteilung aus der Einrichtung wird von der Fachschule ignoriert=> Praxis muss in der Ausbildung ein größeres Gewicht bekommen. Praxis an den Anfang
der Ausbildung.
=> U.a. Praktikum als Zugangsvoraussetzung zur FS-Ausbildung - Bessere Verzahnung Kitas/ Fachschulen, Fachkräfte aus der Praxis müssen als Honorarkräfte Zugang zu den Fachschulen bekommen und dort Fachpraxis unterrichten
- Viele Einrichtungen können Praktikumsbegleitung (Mentoren) nicht absichern =>hier muss am Gesetz etwas geändert werden
- Zusätzlich werden Praktikumsplätze für Studenten im sozialen Bereich (von Studenten) gewünscht.
Weiterbildung, Fachberatung
- Viele Weiterbildungsveranstaltungen sind „Bummiveranstaltungen“.
- Fachberatung in einigen Landkreisen suboptimal. Wird häufig für administrative Aufgaben missbraucht
= > es muss spezifiziert werden, dass FB dazu da ist, vor Ort prozessbegleitend zu beraten.
Kompetenzweitergabe/ Kompetenzgefälle
- Austausch unter den Kitas findet zu wenig statt
- Bisweilen werden persönliche Konflikte unter den Fachkräften auf dem Rücken der Kinder ausgetragen => Angebote der Supervision nötig
- Unterschiedliche Ausbildungswege: es gibt in den Kitas oft keine Mechanismen, mit dieser Problematik umzugehen.
Praxis vs. Theorie, akademischer Berufsabschluss vs. Fachschulabschluss. - Beruf Erzieher muss auch über entsprechende Entlohnung wertgeschätzt werden
Personalausstattung
- Die Personalausstattung (Personalschlüssel) wird unterschiedlich bewertet, aber ein Zurückgehen hinter 2010 wird einstimmig abgelehnt. Kritisiert wird v.a. der Personalschlüssel bei Kindern über 3 Jahren
- Das Fachkräfteprinzip steht nicht zur Disposition
- Krankenstand als großes Problem. Insbesondere Langzeitausfälle oder wenn mehrere KollegInnen gleichzeitig ausfallen.
- Überforderungsanzeigen der Leiter als Möglichkeit, sich zu wehren und auf dieses Problem aufmerksam zu machen.
- Die Kappungsgrenze der Leitungsstellen muss weg. Kleine Einrichtungen brauchen mindestens 0,5 Personalstellen für Leitung
- Planungssicherheit durch ständige Personal-Nachregelung nicht gegeben
- Bezahlungsproblem: kommunale Träger TVöD, freie Träger oft darunter
=>häufiger Personalwechsel als Problem bei FT
Aufsicht
- Landesfachberater kommen nicht aus dem Kita-Bereich
- Nehmen ihre Fachaufsicht nicht angemessen war
z.B. Prüfung der Konzeption erfolgt nur auf Papierebene